Anti – Hero Skateboards
Dank Tony Hawk weiß auch der letzte Computerspiele-Nerd, mit welcher Tastenkombination man einen Kick-Flip steht. Trotzdem gibt es neben dem Tony tatsächlich noch andere Fahrer, die sich mit dem Sport zwar keinen goldenen Arsch verdient haben, deren Geschichte aber trotzdem erzählenswerte ist.
Andy Roy gibt es schon seit den 1980er Jahren und aus seinem Leben gibt es einiges zu berichten. Andy hat zwar keine Stiftung gegründet, die „Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten Hoffnung auf vier Rollen“ bringt, doch dafür teilt er bereitwillig die dunklsten Geheimnisse seines Lebens.
Nach seinem Rausschmiss bei Santa Cruz wurde Roy Mitglied des Anti Hero-Teams. Anti-Hero schien die perfekte Skateboard Firma für ihn zu sein, denn es war kein Bullshit Corporate Unternehmen, dem es nur um Kohle ging. Hier drehte sich wirklich alles nur um’s Skateboarding – und Bier trinken. Den Jungs war es ziemlich egal ob sie in irgendwelchen Magazinen abgelichtet wurden, oder ob sie die coolsten Skatevideos produzierten. Bei Anti-Hero war der Name Programm, und die Firma und ihre Fahrer wurden zu einer einzigen Gegenreaktion auf die Mainstream-Skater.
Hätte soweit also alles ziemlich gut für Andy laufen können, hätte er nicht eines Tages weniger Bock auf skaten, dafür aber mehr Bock auf junken gehabt hätte. Schließlich nahm Andy Roy die falsche Abzweigung im Leben, wurde drogenabhängig, flog aus dem Team und wanderte schon ziemlich bald in den Knast. Dort verbrachte er dann zwei Jahre, und um mal das Positive an der Sache zu sehen: Danach war er zumindest clean.
Nach seiner Entlassung begann er Kindern das Skateboardfahren beizubringen und ihnen das Lebensgefühl zu erklären, welches er mit diesem Sport verbindet. Anti Hero war ziemlich erfreut über seine positive Entwicklung, und nahm ihn als Special Guest wieder mit auf Tour. Mittlerweile ist er Vater und hat sein Leben im Griff.
Andy ist einer dieser Anti-Heroes, deren Geschichten bis zum tiefsten Punkt im Leben gehen, die meiner Meinung nach aber in unserer Gesellschaft nicht genug gewürdigt werden. Sie sind eben nicht die geeignete Vorbilder, wie es richtige Superhelden sind. Doch gäbe es die Andys nicht, wer würde uns dann zeigen, dass man auch nach dem tiefsten Fall wieder seinen Weg an die Spitze finden kann?