Alter Schwede!

Ich gebe es nur sehr ungern zu, doch mein neuer Mitbewohner ist ein noch krasserer Musiknerd als ich es bin. Nachdem sich mein Ego damit abgefunden hatte, dass ich vielleicht doch nicht der Evel Knievel der Musikwissenschaften bin, erkannte ich allerdings hier meine Chance: Endlich kann ich von einem Meister lernen. Neben meinen Wissenslücken über schwedische Verwertungsgesellschaften, irischen Undergroundpunks und die Entwicklung von Death Metal-Bands seit den 80ern, habe ich auch ein bisschen was über die aktuelle Musikszene in Stockholm lernen können. Eine neue Entdeckung von der ich sicher bin, dass sie in Deutschland mindestens genauso gut ankommt wie Köttbullar, ist Mapei:

Die schwedische Newcomerin aus der Downtown Records – Familie (Santigold, Cold War Kids, Gnarls Barkley) kehrt nach einer Pause mit einem neuen Album zurück. Don’t Wait wird offiziell am 5. November veröffentlicht, und klingt weniger Hip-Hop-lastig als ihre alten Stücke. Auf ihrem aktuellen Track kommt die Sängerin aus Stockholm daher vergleichsweise entspannt rüber. Mit scheuem Schlagzeug und Finger Snaps erinnert die Melodie des Songs stellenweise leicht an Lykke Li’s Dance, Dance, Dance. Zudem war Minimalismus bei der digitalen Bearbeitung der Vocals offensichtlich kein Leitprinzip, so dass gesanglich eine Brise Karin Elisabeth Dreijer Andersson mit schwingt. Dennoch hat das, gemeinsam mit Magnus Lidehall produzierte, Stück eindeutig Hitpotential ohne dabei abgeschmackt zu klingen.

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