Zwischen Expressionismus und Nachtleben – Die David Bowie Ausstellung in Berlin

„Die vergesse ich niemals. Das waren sehr wichtige Jahre in Berlin.Es war in so vielerlei Hinsicht befreiend für mich, in Berlin zu leben.“ 

– David Bowie über seine Zeit in Berlin (1976-1978).

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Diesen Sommer hat der Martin-Gropius-Bau in Berlin täglich bis 20 Uhr geöffnet und Schuld daran ist David Bowie. Nachdem die Ausstellung über den Künstler bereits mit großem Erfolg im Victoria and Albert Museum in London zu sehen war, ist die Sammlung nun auch in Berlin zu bewundern. Die Hauptstadt zählt, aufgrund der persönlichen Verbindung Bowies zu dieser Stadt, zu einer der wichtigsten Etappen der internationalen Ausstellungstournee. Die Jahre, die er in Berlin lebte und sich von ihrer Subkultur inspirieren lies, haben ihn ebenso geprägt, wie er die Stadt.

„Bowie ohne Berlin geht nicht!“, erklärt Martin Roth, Direktor des Victoria and Albert Museums die Entscheidung, die Ausstellung ebenfalls in Berlin zu präsentieren – als logische Konsequenz dieser Wechselbeziehung.

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Über 300 Bowie-Exponate sind zur Zeit im Martin-Gropius-Bau ausgestellt, darunter auch viele Objekte aus den privaten Beständen der Ikone. Neben 60 original Kostümen sind auch jede Menge handschriftlicher Songtexte zu finden. Auch sehr private Briefe gibt es zu sehen, in denen er Korrespondenz zu nicht weniger einflussreichen Künstlern wie Marlene Dietrich unterhält. Viele Zeichnungen sind ebenfalls Teil der Ausstellung, denn während seiner Berlin-Phase war er nicht nur musikalisch aktiv. Seine Malereien sind geprägt vom melancholisch deutschem Expressionismus, und auch hier beweist Bowie das er nicht nur musikalisch begabt ist. Wer sich dessen zuvor nicht bewusst war, dem wird schnell klar: Bowie ist ein Gesamtkunstwerk – und prägte die Genrationen auch als solches! Bühne, Kostüm, Image – sein ganzen Schaffen verfolgte dem Wunsch einer umfassenden Ästhetisierung. Schauspiel, Musik oder Malerei – Bowie verfolgt ein Konzept, welches alle Formen der Kunst umfasst. Während der Ausstellung ist seine enorme visionäre Kraft deutlich zu spüren.

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Die Ausstellung ist sehr zu empfehlen, denn eine so umfangreiche Produktion über einen Künstler ist nicht alltäglich. Bowie Fans sollten sich dieses Ereignis deshalb auf keinen Fall entgehen lassen. Jedoch muss man kein eingefleischter Fan sein, um die Sammlung über den Künstler zu mögen. Die Agentur Avantgarde hat mit dieser Leistung endgültig bewiesen, dass sie auch erlebnisorientierte Veranstaltungen mit künstlerischem Anspruch organisieren kann. Überall flimmern Bildschirme und die Inszenierung ist schlicht überwältigend. Ergänzend zu den Exponaten gibt es einen Audioguide von Sennheiser, welcher im Ticketpreis enthalten ist. Diese Möglichkeit sollte auch unbedingt genutzt werden, weil sie nicht nur den passenden Soundtrack zum Rundgang liefert, sondern den Besucher zusätzliche mit Audiomaterial informiert.

David Bowie im Martin-Gropius-Bau, Nie­der­kirch­ner­straße 7, Berlin-Mitte, S-/U-Bahn Pots­da­mer Platz. Öffnungszeiten: 10-20 Uhr (Kasse schließt um 19:15 Uhr), Tickets gibt es ab 10.-€ inkl. Audioguide. Bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres ist der Eintritt frei.

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